Fidschi

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Nadi, Viti Levu, Fiji
Sunday, May 20, 2012


Beim Abflug in Sydney war es regnerisch und kühl. Beim Aussteigen aus dem Flugzeug in Nadi wurde mir dann sofort klar, dass ich mit den langen Jeans, dem Pullover und der Softshell noch nicht ganz auf Fidschi angepasst bin: Es war leicht bewölkt, heiss und schwül in Fidschi.
Dass Musik und Gesang einen grossen Stellenwert in Fidschi hat, wurde schon im Flughafen klar: noch vor den Zollbeamten wurden wir von einem sechs Mann starken Gesangschor mit Gitarrenbegleitung begrüsst.

Die ersten drei Tage verbrachte ich im Sofitel Resort auf Denarau Island.
Denarau Island ist ein Resort-Gebiet, welches über einen Damm mit der Hauptinsel Viti Levu verbunden ist. Das Sofitel ist riesig, es hat neben sieben Restaurants, einem Shop, diversen Boutiquen, einen ATM (Bancomat), etc. sogar eine eigene Heiratskapelle.

Am 5. Mai ging es dann richtig los. Mit dem Yasawa Flyer, einem knallgelben Katamaran, ging es 4.5 Stunden Richtung Norden, auf Nacula Island. Der Yasawa Flyer von Awesome Adventures Fiji bedient Resorts auf den Mamanuca Islands und den Yasawa Islands. Dabei legt er aber nicht an den Inseln an, sondern in Küstennähe wird auf die schmalen Boote der Resorts umgestiegen.
Mein Stopp war der zweitletzte. Da hier vier Resorts gleichzeitig Passagiere bringen und holen, hatte ich ein wenig Angst, das richtige Boot zu verpassen (die Ansagen waren in Fidschi-Englisch, der Lautsprecher funktionierte noch schlechter als in dem meisten Bahnen der Welt). Einer der Passagiere bekam mit, dass ich nach dem Boot nach Safe Landing Resort fragte, und meinte, ich solle einfach das gleiche Boot nehmen wie er. Er heisse Peter und sei der Manager von Safe Landing. Peter ist Australier und führt zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder das Resort. So hatte ich schlussendlich tatsächlich eine sichere Landung im ersten Resort.

Safe Landing war das kleinste Resort in dem ich war. Es liegt auf einer Halbinsel im Südosten von Nacula Island. Strom gibt es nur am Morgen von 9-12 und Abends von 6-10. Um 10 Uhr wird der Generator abgestellt und es ist im wahrsten Sinn des Wortes Lichter löschen. Da entschleunigt man ganz automatisch.
In der Zeit, wo ich dort war, war das Resort auch nicht gut besetzt, zum Teil waren nur sieben Gäste dort. Dadurch war es das persönlichste Resort (gegessen wurde an einem Tisch), durch die Lage wurde es mit der Zeit aber auch ein wenig einengend.

Von Safe Landing aus habe ich an zwei Halbtagesausflügen mit dem Boot teilgenommen. Der erste war zu den Sawa-i-Lau Caves. Das Höhlensystem auf Sawa-i-Lau Island ist zum Teil unter Wasser. Zugänglich für Touristen sind von über 20 Höhlen nur zwei. Der Weg dorthin im kleinen Boot war nass und windig, und dies obwohl wir die längere, aber windgeschütztere Route an der Westküste entlang von Nacula Island genommen hatten. Zum Höhlensystem gelangt man von der Küste her über Eisentreppen. Die erste Höhle ist eigentlich gar keine, da sie gegen oben offen ist. Die zweite Höhle jedoch ist stockdunkel. Man erreicht sie nur durch ein kleines Loch, welches knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Das Reintauchen dauert etwa fünf Sekunden. Man sieht dabei nichts, ausser der Taschenlampe eines der Guides, auf die man hinzuschwimmen muss. Das war schon ein wenig unheimlich.
Der zweite Ausflug war zum „Blue Lagoon Beach" auf Nanuya Levu. Leider war es bewölkt. Das Wasser am Strand, an dem der Film „die blaue Lagune“ mit Brooke Shields gedreht wurde, war auf jeden Fall nicht blauer als an anderen Stränden. Das Korallenriff dort war jedoch eindeutig eines der schönsten.
Ein weiterer kurzer Ausflug war zum nächsten Dorf, welches rund 400m vom Resort entfernt lag. In ein Dorf auf Fidschi darf man nicht einfach so. Weder einem Angehörigen eines anderen Dorfes noch einem Touristen ist es gestattet, einfach mal durchs Dorf zu marschieren.
Dafür braucht es die Bewilligung des Dorfchefs. Im Fall einer geführten Tour müssen ein paar Dollar in die Dorfkasse bezahlt werden. Naisisili, das Dorf hinter dem Resort hat etwa 600 Einwohner, unterteilt in 6 Clans. Die Bereiche der einzelnen Clans sind mit kleinen Zäunen abgetrennt. Sie stellen kein Hindernis dar, die Grenzen sind aber sichtbar. Die Häuser stehen recht weit auseinander, verdichtetes Bauen wird hier nicht angewendet. Der Dorfchef ist eine Autorität, der Titel wird von Vater zu Sohn vererbt. Alkohol ist im Dorf verboten. Lärm ist verpönt, deshalb stehen die Kirchen auch ausserhalb des Dorfes, da ja beim Gottesdienst laut gesungen wird.

Nach vier Übernachtungen habe ich ins Korovou Eco-tour Resort auf Naviti Island gewechselt. Korovou ist grösser als Safe Landing. Die Bure (traditionelles Fidschi-Haus, ausgesprochen Burre) die ich hatte, war heller und es hatte 24h am Tag Strom. Es war jedoch halt auch unpersönlicher. Der Strand war der schönste, den ich in den 14 Tage gesehen hatte. Aber auch hier galt: entweder sünnele am Strand oder baden. Bei Flut war der Strand fast ganz unter Wasser, bei Ebbe war der Weg ins Wasser mühsam, da man zuerst durch Korallen waten musste. In Korovou gibt es für beides eine Lösung: sie haben einen Weg mit Betonplatten angelegt, auf welchem man bei Ebbe zum Boot, bzw. eben in schwimmfähiges Wasser laufen kann. Bei Zurückschwimmen muss man die Betonplatten unter Wasser dann aber wieder finden. Bei Flut konnte man statt am Strand am Pool sünnele. Komisch ist nur, dass es in Korovou keinen Shop gibt, in dem man die wichtigsten Sachen wie Sonnencreme, Insektenmittel etc. kaufen konnte. Und dies war schlecht, schliesslich ging mir die Zahnpasta bald aus. Deshalb fragte ich die Frau an der Rezeption. Die verwies mich an die Frau an der Bar, welche die Putzfrau fragte. Diese wusste schliesslich, welche Frau die "Colgate" verkaufte. Die Barfrau verschwand darauf mit meinem Geld, um fünf Minuten später mit einer Zahnpasta inklusive korrektem Wechselgeld wieder aufzutauchen. Irgendwie typisch Fidschi-Organisation. Nicht gleich wie bei uns, aber es klappt auch so.

Wieder nach vier Übernachtungen hoppte ich erneut, diesmal ins Octopus Resort auf Waya Island. Da es Sonntag war, gab es diesmal weder Abschieds- noch Begrüssungsständchen. Octopus Resort ist eines der besten Resorts auf den Yasawas, es war deshalb auch fast ausgebucht. Von den vier Resorts, die ich auf den Yasawas besuchte, eindeutig dies mit dem höchsten Standard. Mir war es aber fast ein wenig zu geschliffen für Fidschi. Es ist eindeutig näher am Sofitel als an Safe Landing. Natelempfang hatte es aber als einziges Resort keinen.

Als letztes Resort besuchte ich Mantaray Island Resort auf Nanuya Balavu. Das Resort ist in den Wald und an den Hang gebaut. Zuoberst die „Main Bure“, wo die Mahlzeiten serviert werden, am Strand die Bures, die Bar und der Unterhaltungsbereich. Dazwischen die Rezeption und der Dorm (Massenschlag). Im Mantaray Island Resort traf ich auch das erste Mal auf mehr als auf zwei Schweizer. Mantaray ist ein Schnorchel und Tauchparadies. Jedoch weder die Taucher noch ich beim Schnorcheln haben je eine der namensgebenden Mantaroche gesehen. Kajak fahren war hier gratis, so paddelten wir vorgestern zu viert die 400m rüber zur Drawaqa Island, um dort schnorcheln zu gehen.

Gestern war dann bereits der letzte Insel-Hupf zurück zur Hauptinsel Viti Levu, die übrigens von den Fidschianern „mainland“, Festland genannt wird.

So, die zwei Wochen Yasawas in vier verschiedenen und unterschiedlichen Resorts mit viel Nichtstun, sünnele, und zwischendurch ein wenig schwimmen und schnorcheln sind vorbei. Fertig mit Fiji Time. Nun geht es in Etappen nach Hause. Morgen zuerst mal zurück nach Sydney.

Comments

Hey, das Insel hopping und schnorcheln hätte mir auch gefallen...
Habe gerade den ganzen Blog nochmal durchgelesen, tolle Fotos und interessante Reiseberichte.
Viel Spass mit der Zeitverschiebung wenn du nach Hause kommst. Bin gerade in San Francisco und gehe nun frühstücken während zu Hause 18.00 Uhr ist. Mega schräg! From Angie, on May 27, 2012 at 03:56PM

Pictures & Video

Abendstimmung @ Sofitel
Abendstimmung @ Sofitel
Mojito @ Sofitel Beachcomber, die Partyinsel
Beachcomber, die Partyinsel
Näher habe ich sie nicht gesehen.
Eine der kleineren Inseln
Eine der kleineren Inseln
Boote der Resorts bringen und holen Gäste
Boote der Resorts bringen und holen Gäste
Yasawa Flyer Umsteigen aufs Boot des Resorts
Umsteigen aufs Boot des Resorts
Safe Landing Hauptgebäude von Safe Landing
Hauptgebäude von Safe Landing
Hauptgebäude von Safe Landing
Hauptgebäude von Safe Landing
Vorne eine der Bure, hinten der grosse Dorm
Vorne eine der Bure, hinten der grosse Dorm
Die linke Hälfte war mein Schlag
Die linke Hälfte war mein Schlag
Rechts mein Eingang
Rechts mein Eingang
Im Innern, hinter dem Schrank WC & Dusche
Im Innern, hinter dem Schrank WC & Dusche
Fallende Kokosnüsse sind nicht ungefährlich
Fallende Kokosnüsse sind nicht ungefährlich
Der Strand von Safe Landing
Der Strand von Safe Landing
Abendstimmung Strand vor den Sawa-i-Lau Caves
Strand vor den Sawa-i-Lau Caves
Erste der Sawa-i-Lau Caves
Erste der Sawa-i-Lau Caves
Erste der Sawa-i-Lau Caves
Erste der Sawa-i-Lau Caves
Oberhalb dem Kopf der Frau auf dem Floss ist schwach der Eingang zur zweiten Höhle erkennbar.
Blue Lagoon Blue Lagoon Beach
Blue Lagoon Beach
Blue Lagoon Beach
Blue Lagoon Beach
Korovou Begrüssungsständchen
Begrüssungsständchen
Pool "Meine" Bure von aussen ...
"Meine" Bure von aussen ...
... und von innen.
... und von innen.
"Gecko Man" "Gecko Man" Abendrot Abendrot Abendunterhaltung
Abendunterhaltung
Abendunterhaltung
Abendunterhaltung
Honeymoon Beach Honeymoon Beach Octopus Resort Octopus Resort Hauptgebäude des Octopus Resort
Hauptgebäude des Octopus Resort
Hauptgebäude und Pool
Hauptgebäude und Pool
Strand des Octopus
Strand des Octopus
Das Boot zum Mantary Resort ist voll
Das Boot zum Mantary Resort ist voll
Blick runter von der Main Bure
Blick runter von der Main Bure
Meine Unterkunft im Mantary Resort
Meine Unterkunft im Mantary Resort
Strand von Mantary, hinten Drawaqa Island
Strand von Mantary, hinten Drawaqa Island
In die andere Richtung,  gegen Süden
In die andere Richtung, gegen Süden
Entertainment Bure am Strand
Entertainment Bure am Strand
Entertainment Bure
Entertainment Bure
Abschiedsständchen
Abschiedsständchen
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