Te Wai Pounamu ist der Maori-Name der Südinsel von Neuseeland.
Die Reise auf der Südinsel hat irgendwie verhalten gestartet. Auf der kurzen optionalen Wanderung im Abel Tasman National Park war ich der einzige unserer Reisegruppe.
Während unserer Reise der Westküste entlang gegen Süden war das Wetter durchzogen. Die Gegend ist schön, aber wenig abwechslungsreich. Irgendwann hat man sich an den diversen Felsblöcken im Wasser sattgesehen. Eine Ausnahme bildeten die Pancake Rocks. Die waren mit ihren bizarren Formen eine Augenweide.
Richtig Fahrt aufgenommen hatten wir dann bei bestem Wetter bei einer spektakulären Waterjet-Fahrt auf dem Lake Wanaka und dem Clutha River. Der Waterjet hatte ca. 350 PS und flog mit bis zu 50 km/h übers Wasser. Ökologisch wohl zweifelhaft, Spass hat es aber dennoch gemacht.
In Queenstown fuhren wir am ersten Tag fürs Abendessen per Gondel auf dem Bob's Peak.Vom Skyline Restaurant hat man schöne Aussicht auf Queenstown, das Abendessen selber war jedoch Massenabfertigung im gehobenen Stil.
Am nächsten Tag musste leider ein Mitglied unserer Gruppe per Ambulanz ins Spital eingeliefert werden. Ich habe nicht genau rausbekommen, was sie genau hatte, mein medizinisches Englisch beschränkt sich halt vor allem auf Insulinpumpentherapie von Diabetes. Es ging aber in Richtung Nieren-Kolik. Drei Tage später konnte sie und ihre Kollegin wieder zur Gruppe stossen.
Leider verpassten sie den Höhepunkt der Reise: die "overnight cruise" im Milford Sound. Der Milford Sound ist wie das ganze Fiordland sehr abgelegen und ist nur über eine schmale Strasse erreichbar. Ein spezielles Erlebnis dabei ist der Homer Tunnel: einspurig, unbeleuchtet und steil wie eine Rampe. Angekommen am Milford Sound schifften wir uns auf der Milford Mariner ein, einem 40m langen Schiff. Nach einem üppigen Abendessen Übernachtung an Bord, geankert im Sound. Ich hatte meine "eigene" kleinen Kabine (2 schmale Betten, WC/Dusche). Am nächsten Morgen fuhren wir bei Sonnenaufgang kurz raus aufs offene Meer in die Tasmansee. Leider schon wieder ein Notfalleinsatz. Am Abend hatte sich eine junge Frau der Crew beim Anhängen des Beiboot einen Finger abgetrennt. Sie wurde mit dem Beiboot zurück zur Basis gefahren, dort per Helikopter ins nächste Krankenhaus geflogen.
Vom Milford Sound gings weiter nach Dunedin, einer von Schotten gegründete Stadt an der Ostküste. Dunedin hinterliess einen gemischten Eindruck. Nettes Zentrum am Octagon, daneben recht industriell. Keine Waterfront, sondern Hafenanlagen, grosse Universität, schöner Botanischer Garten und mit der Baldwin Street die mit 35% laut Guinness-Buch der Rekorde steilste Strasse der Welt.
In Dunedin hatten wir einen freien Tag, an dem fast die ganze Gruppe einen Halbtagesausflug mit der Nostalgiebahn „Taieri Gorge Railway“ unternahm.
Von Dunedin fuhren wir wieder ins Landesinnern nach Mt Cook Village.
Heute Morgen machten wir auf dem Tasman Gletscher Bergsee eine kurze Bootsfahrt. Der Tasman Gletscher kalbert direkt in diesen See. Die jungen Eisberge (oder treffender Eishügel) haben eine fantastische blaue Farbe. Wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, werden sie zuerst weiss und dann schwarz.
Die letzte Etappe der geführten Reise brachte uns nach Christchurch, welches geprägt ist von der Bewältigung der Schäden durch die Erdbeben vor einem Jahr. Dazu jedoch im nächsten Blog.