Am Dienstag hiess es früh aufstehen.
Ich habe mich entschlossen, nochmal auf die Nordinsel zu wechseln.
So habe ich den Zug von Christchurch nach Picton und die Fähre von Picton nach Wellington gebucht. Nur fährt pro Tag exakt ein Personenzug von Christchurch nach Picton. Und der startet um 7:00. Man muss 20 Minuten vorher am Bahnhof sein, um das Gepäck einzuchecken (welches dann aber bis Wellington durchgereicht wird). Der Shuttlebus zum Bahnhof hat mich um 6:00 Uhr abgeholt, aufstehen also um 5:15!
Das früh Aufstehen hat sich soweit gelohnt, dass wir vom Zug aus einen wunderschönen roten Sonnenaufgang beobachten konnten.
Der Zug selber bestand aus einer Diesellok, dem Gepäckwagen, 2 Personenwagen, einem Restaurantwagen und der "open air viewing platform" (Aussichtwagen ohne Seitenwände). Besatzung:ein Lokführer und 3 Zugbegleiter. Und dies alles für ca. 30 Passagiere.
Dies zeigt einerseits, dass Neuseeland kein Eisenbahnland ist. Andererseits ist auch offensichtlich, dass hier die Hauptsaison nun vorbei ist.
Nach einem langen Tag bin ich dann wieder in Wellington gelandet.
Statt wie bei der geführten Reise bloss eine Nacht bin ich diesmal 4 Nächte in der Hauptstadt.
Da konnte ich natürlich einiges mehr anschauen. Zuerst mal die Stadt im allgemeinen. Wie alle grösseren Städte in diesem Land (ausser Christchurch) liegt auch Wellington in hügligem Gebiet. Und dies nicht zu knapp. Als ich im Hotel angekommen bin, dachte ich: na gut, zentral liegt es, aber am Hang. Da muss ich ja immer die Plimmer Steps runter zum Zentrum. Halb so schlimm, der Haupteingang mit der Rezeption liegt auf Level 7, das Hotel hat auch einen unteren Eingang, Level 1.
Will man vom Zentrum rauf zur Universität oder zum Botanischen Garten, so kann man dies mit einer Standseilbahn tun. Die ursprüngliche Bahn wurde 1978 stillgelegt. In der alten Bergstation ist nun ein Museum, in dem man die alten Wagen besichtigen kann. Die neue Bahn ist "Swiss-design", wie sie es nennen. Sie wurde von Habegger, Thun gebaut.
Ein einiges grösseres Museum liegt am Hafen: das Nationalmuseum Te Papa Tongarewa, meistens wird jedoch die Kurzform Te Papa verwendet. Der Eintritt ins Te Papa ist gratis, Sonderausstellungen kosten jedoch. Da die aktuelle Sonderausstellung "200 Jahre Hochzeitsmode" ist, habe ich mir dies gespart.
Das Gebäude, das mich jedoch am meisten fasziniert hat, ist die „Old St Paul's“. Von aussen gesehen nichts spezielles: Eine weiss angemaltes Haus. Innen jedoch eine wunderschöne Kirche, vollständig aus neuseeländischem Holz gefertigt.